BEBAUUNGSPLAN „PHOTOVOLTAIK - FREIFLÄCHENANLAGEN SÜDÖSTLICH DER ALTEN DORFSTRASSE“ BEGRÜNDUNG ZUM VORENTWURF, S. 9
Bitte überprüfen und berichtigen.
Das Plangebiet befindet sich mitten im touristisch erschlossenen Gebiet der Biosphäre Schaalsee. Unser Dorf unterstützt die Idee eines sanften Tourismus. Mindesten 9 Familien/Haushalte in Neuenkirchen leben ganz oder teilweise vom Tourismus. Nicht nur Menschen aus den Ballungsräumen Hamburg und Berlin suchen bei uns Erholung und Entspannung. Sie lieben das Landschaftsbild der weiten Blicke insbesondere beim Wandern und Radfahren. Viele unserer Gäste sind Stammgäste.
Zudem liegt der alte historische Gasthof des Dorfes, 1789 erbaut, an der „Alten Dorfstrasse“ ganz in der Nähe der geplanten Anlage. (...) Von „abseits der touristischen Infrastruktur“ kann also überhaupt keine Rede sein.
Die touristischen Bedarfe und Belange derart abzutun, ist eine Verkennung und Verleugnung der Wirklichkeit. Wir fordern, diese Perspektive wahrzunehmen.
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Es ist bisher nicht kommuniziert, was an Infrastruktur für die Baustelle, für die Speicherung und die Weiterleitung der Energie gebraucht wird. Es ist kaum vorstellbar, dass eine Anlage in dieser Größe und ihr Bau das Leben im Dorf und die Qualität des sanften Tourismus nicht einschränken. Hier fehlt, wie in der ganzen bisherigen Geschichte des Projektes, eine transparente Kommunikation.
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Gäste fragen sehr häufig nach Wanderwegen. Insbesondere sind gangbare Rundwanderwege beliebt. Die Ergebnisse der aktuellen Gästebefragung sind eindeutig: Das Wandern hat eine sehr hohe Bedeutung!
Für Gäste in Neuhof/Neunkirchen und der Nachbardörfern gibt es genau zwei Rundwanderwege*, die beide häufig begangen sind. Einer ist der sogenannte „Elfenpfad“, der u. a. Neuenkirchen und Drönnewitz verbindet – der Landweg und der Drönnewitzer Weg. Diese Strecke ist auch Teil des einmaligen „Naturparkwegs“ und des Fernwanderwegs Mecklenburg-Schwerin. Der Weg erschließt Mecklenburg-Vorpommern mit seinen „nationalen Naturlandschaften“ (Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern/Rostock). Ebendort auf der Ostseite des Drönnewitzer Weges, wo die Augen der Wanderer in die Weite schweife und vielfach Zugvögel beobachten, soll nun der Zaun der Anlage - mit Stacheldraht - die Sicht versperren. Das ist doch eine erhebliche Beeinträchtigung.
Zudem liegt unser Urlaubs-und Wandergebiet am grünen Band und innerhalb des 5km-Sperrgebietes. Dieses Gebiet soll in Zukunft noch stärker geschützt und unter Naturschutz gestellt werden.
Wir halten es für unverantwortlich, ein Gebiet des sanften Tourismus in der Biosphäre in dieser Weise zum Industriegebiet zu machen und das Landschaftsbild zu zerstören.
*) Andere Rundwanderwege etwa über Boxtanz/Rögnitz oder Richtung Stintenburger Hütte nach Lassahn sind schon lange nicht mehr begehbar. Hier fehlt jede Bemühung, im Sinne eines sanften Tourismus die Schönheit der Landschaft für Gäste zu erschließen.
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Die Beschlussvorlage geht fälschlicherweise davon aus, das sich im Plangebiet nur Sommergäste tummeln, die gen Westen zum Baden an den See fahren. Die Verfasser scheinen das Gebiet nicht zu kennen. Besucher suchen ganzjährig bei uns Erholung und besuchen nicht nur die Seen. Wanderer kommen überdurchschnittlich häufig in der Nebensaison (aktuelle Gästebefragung Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern/Rostock) und nutzen die ausgeschriebenen bekannten Wanderrouten. Die Ferienwohnungen werden auch im Herbst und Winter gebucht. Selbstverständlich kommen Radfahrer, Wanderer und Autofahrer mit dem genannten Gebiet in Berührung. Das typische mecklenburgische Landschaftsbild mit dem weiten Blick wird durch die PV-Anlage zerstört.
Stellungnahme erbeten
Unserer Meinung nach wird das Landschaftsbild durch die PV-Anlage in unverantwortlicher Weise zerstört. So führt der Drönnewitzer Weg etwa über den „Ehrskattenbarg“, die höchste Erhebung der Gegend. Von hier geht der Blick bisher weit übers freie Land. Ein wunderschöner und landestypischer Weitblick wird nicht mehr möglich sein. Auch die alten Bäume (bis 200 Jahre alt) und Knicks sind landschaftstypisch und dürfen nicht weggerissen werden.
Das ausschlaggebende Kriterium gegen eine PV-Anlage an dieser Stelle wäre immer die Zerstörung des Landschaftsbildes, erklärte Martin Kubiak (Biosphäre Schaalsee) auf einer Veranstaltung im Zukunftspark Nieklitz (Zukunftswerkstatt Bürger:Energie am 7.6.2023). Nicht umsonst sollen Anlagen in dieser Größe an Bundesstraßen oder Autobahnen und eben nicht an alten Dorfstraßen gebaut werden!
Das Gebiet ist als europäischer Vogelrastplatz der höchsten Wertstufe (4) ausgewiesen, angrenzend an das Europäische Vogelschutzgebiet Schaalsee.
Stellungnahme erbeten
Wir beobachten Kraniche, Saatgänse, Blässgänse, Singschwäne, Höckerschwäne, Zwergschwäne, die auf den Äckern des Plangebietes Nahrung suchen und im angrenzenden Vogelschutzgebiet ihre Schlafplätze haben. Die Existenz von Schlafplätzen und Nahrungsflächen bedingt sich gegenseitig! Wenn die Nahrungsflächen entfallen, wird die Artenvielfalt beeinträchtigt! (Bundesnaturschutzgesetz §44, Absatz 2, 3).
Wir möchten den einzigartigen Landschaftsraum, das Landschaftsbild und die Artenvielfalt erhalten. Wir fordern Sie auf, die Zusammenhänge klar und wirklichkeitsgetreu darzustellen und zu berücksichtigen.
Wir können eine PV-Anlage in dieser Größe an diesem Ort nicht verantworten und sprechen uns dagegen aus. Solche Anlagen gehören auf Dächer und versiegelte Flächen oder eben an Autobahnen/Bundestrassen – und nicht in ein Biosphärenreservat.
Die Frist der frühzeitigen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung für den geplanten Solarpark im Biosphärenreservat Schaalsee bei Neuenkirchen endete am 10. März 2025.
Stellungnahme aus dem Dorf.
Stellungnahme aus dem Dorf.